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Endlich live - meine Erfahrung mit meiner ersten öffentlichen Lesung




Letzte Woche hatte ich meine erste Live Lesung in Aachen. Es war eine wunderbare Erfahrung! Mein Publikum war umwerfend, ich war berührt von den vielen Fragen und von dem Interesse der Zuhörer und möchte hier meine Learnings mit Euch teilen.

Wie vielen anderen Autoren litt auch ich durch die Coronakrise: Mein Buch war veröffentlicht, aber es gab keinerlei Gelegenheit, eine Lesung aus Annas Blut zu veranstalten. Ich habe mehrere Online Lesungen halten, doch mein großer Wunsch war es, mein Publikum live vor mir zu sehen.

Im Januar bekam ich dann die Anfrage für eine Lesung in einem größeren Pfarrsaal. In der Gemeinde Heilig Geist wurde ein Bücherschrank eingeweiht, und dies wollte man mit einer Lesung feierlich begehen. Da habe ich gerne zugesagt, denn ich freute mich über das Interesse an „Annas Blut“.


 

Wie war die Lesung aufgebaut?

Das Ziel einer Lesung ist, die Zuhörer zu unterhalten. Sie kommen extra, um den Autor oder die Autorin zu sehen, zu hören, und ihr Fragen zu stellen. Somit wusste ich, dass ich eine wichtige Funktion an diesem Abend habe – meine Zuhörer nicht zu enttäuschen!

Nach einer ausführlichen Einleitung, in der ich mich und das Buch allgemein vorgestellt habe, habe ich drei Textstellen vorgelesen. Diese Szenen habe ich so ausgewählt, dass die Zuhörer einen guten Eindruck von der Geschichte von Anna bekommen. Zwischen den Leseszenen habe ich viel von den Hintergründen meines Romans berichtet. Dabei ging es zum Beispiel um meine Idee, warum ich das Buch geschrieben habe, und um die Themen, die in dem Buch vorkommen, wie zum Beispiel die Stammzelltransplantation.

Zum Abschluss habe ich ein Fazit gezogen - allerdings habe ich das Ende der Geschichte natürlich nicht erwähnt - ich wollte ja im Voraus nicht alles verraten!

Stattdessen hatten meine Zuhörer dann ausreichend Gelegenheit, mir Fragen zu stellen. Fragen zu meinen Figuren, zu meiner eigenen Geschichte und Fragen dazu, wie man ein Buch schreibt.

Es war besonders schön, dass der Veranstalter anschließend noch einen kleinen Sektempfang organisiert hatte, so dass viele meiner Leser noch recht lange mit mir im Anschluss sprechen konnte.


Du merkst es bestimmt schon – es war eine rundherum gelungene Veranstaltung!


Was habe ich gelernt? Meine sieben Learnings aus der Lesung




1. Eine Lesung live halten - wow!


Nach meinen vielfältigen Erfahrungen mit Interviews und Lesungen im Online-Bereich muss ich sagen: Live ist viel schöner! Es ist eine viel persönlichere Atmosphäre, und ich konnte mit einem Blick die Emotionen von gleich mehreren Zuhörern miterleben. Das ist beim Anblick von 20 Monitoren über Zoom leider überhaupt nicht möglich. Ich habe mich meinem Publikum sehr nahe gefühlt und konnte daher auch viel authentischer und persönlicher auf ihre Fragen antworten, als es online möglich ist.


2. Die Vorbereitung ist sooo wichtig!


Meine Vorbereitung für diesen Abend hat circa zwei Wochen gedauert. Die Lesestellen müssen sorgfältig ausgesucht werden, die freien Texte und Themen, die ich ansprechen wollte, müssen überlegt werden und natürlich musste ich das Vorlesen sorgfältig üben. Ich habe mich selbst für verrückt erklärt, meinen Perfektionismus im Rahmen dieser Vorbereitung so auszuleben. Aber: Es hat sich gelohnt! Nur so gut vorbereitet bin ich entspannt und locker in die Veranstaltung gegangen und freute mich danach über das gute Gelingen, ohne Patzer und Versprecher.


3. Gute Bewerbung lohnt sich


An diesem Freitag abend im April, kurz vor dem 1. Mai-Wochenende, kamen viel mehr Leute in meine Lesung als ich erwartet hatte. Das Interesse und die Rückmeldung auf meine Ankündigung war groß, allerdings gibt es ja noch Corona! Trotz vieler kurzfristiger Absagen wegen Erkrankung war der Raum an dem Abend gut gefüllt. Die vielen Zuhörer haben die Atmosphäre positiv geprägt - unter einem halbleeren Saal hätte die Stimmung sehr gelitten.


4. Ein schönes Ambiente sorgt dafür, dass alle sich wohlfühlen




Ein besonderer Moment war es für mich und für alle Zuhörer das Betreten des Raumes. Der vorher nüchtern wirkende Saal war wunderschön eingerichtet: Mit kleinen runden Tischrunden, Blumengedecken und Kerzen und vor allen Dingen bunten Lampen an jeder Ecke haben die Veranstalter eine wunderbare Atmosphäre gezaubert. Jeder, der den Raum betrat, staunte und fühlte sich sofort wohl. Was für eine wunderbare Umgebung, um eine emotionale Texte vorzulesen!


5. Das Vorlesen macht jeden Text noch intensiver




Einer meiner Zuhörer, der das Buch schon kennt, kam nach der Lesung zu mir. Er sagte, dass er „Annas Blut“ nun auf jeden Fall sofort ein zweites Mal lesen müsste. Das vorgelesene Wort hat ihm so gut gefallen, dass er die Geschichte noch einmal als Leser erleben wollte. Was bedeutet das für dich, wenn du eine Lesung machst? Es heißt, dass du das Vorlesen so gestalten sollst, dass dein Publikum emotional ergriffen ist. Dass die Lesestellen gefühlvoll ausgesucht und auch mit einer gewissen Dynamik vorgelesen werden sollten. So kann der Zuhörer sich komplett in deine Geschichte einfühlen.


6. Die Fragerunde – das A und O einer Lesung

Die Leser und Zuhörer brennen darauf, einem Autor Fragen zu stellen. Ich hatte mit ein paar Fragen nach meinen drei Lesestellen gerechnet – Tatsächlich habe ich fast eine ganze Stunde lang Fragen beantwortet. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, denn was kann es Besseres geben, als Fragen zum Thema „Schreiben“ gestellt zu bekommen?

7. Eine Autorenlesung – Immer wieder gerne!

Während ich eine paar Tage vor der Lesung ein wenig überfordert von der vielen Vorbereitung war, sage ich nach dieser Erfahrung ja, ich möchte das so gerne noch einmal machen! Es hat Spaß gemacht, es hat meinen inneren Kritiker, der, der mir immer wieder sagt, dass die Geschichte vielleicht doch niemanden interessiert, endlich zum Schweigen gebracht. Und es motiviert mich sehr, meinen Lesern bald ein zweites Buch präsentieren zu können.


Mein Fazit aus dieser Erfahrung



Das Ziel einer Autorenlesung ist es, die Zuhörer zu unterhalten. Dies geht am besten, wenn man quasi als Alleinunterhalter alle Register rund um das Buch zieht: Spannende Lesestellen, viel Hintergrundinformationen und viel Raum für spannende Fragen. Ein schönes Ambiente, eventuell mit Getränken und kleinen Knabbereien machen eine solche Lesung zu einem besonderen Abend, an den sich die Teilnehmer noch lange gerne erinnern werden.


Wie sind deine Erfahrungen mit Lesungen? Bist du selbst schon einmal bei einer solchen gewesen? Oder, wenn du selbst Bücher schreibst, hast du selbst schon einmal eine gehalten? Schreibe mir doch gerne in den Kommentaren, wie es dir dabei ergangen ist! Oder schicke mir einfach eine E-Mail! Ich bin sehr neugierig auf das, was du zum Thema Lesung zu erzählen hast!

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